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Mittwoch, 13. Juli 2016

Meine Gedanken rund um unseren Kita Start

In nicht einmal sechs Wochen ist es soweit. Mein Sohn wird den Mutterhafen verlassen und in die große weite Welt Segeln. Aus meinem kleinen Hilfebedürftigem Baby, wird ein großer selbständiger Junge. Wann ist er nur so groß geworden? Bald startet eine neue aufregende Zeit für uns. Sowohl für ihn, als auch für mich. Der erste Kita Tag rückt immer näher und ich versuche im Moment die Zeit einzufrieren. Aber das geht nicht. Jeder noch so schöne und auch unschöne Augenblick, wird von mir aufgesogen, um ihn in meinem Kopf zu speichern. All diese Dinge möchte ich mir für später aufbewahren und abrufen, wenn ich mal traurig sein sollte und meinen kleinen Jungen vermisse. Während ich weinend zu hause sitze, wird er wahrscheinlich vergnügt mit seinen neuen Freunden spielen und Spaß haben. Mama ist zwar nicht da, doch sie kommt immer wieder, denkt er sich bestimmt. Zumindest hoffe ich das. Es stellt sich mir die frage, "War ich eine gute Mutter bisher?". Habe ich meinem Sohn genug in seiner Persönlichkeit gestärkt, ihm genug vertrauen, Zuwendung und liebe gegeben? Sind seine Wurzeln stark genug verankert, damit seine Flügel  demnächst wachsen können? Ich hoffe es so sehr und wenn nicht, dann bin ich da um ihn aufzufangen.





Manchmal habe ich das Gefühl, das wir viel mehr lachen, kuscheln und einfach nur beisammen sein wollen. Mein Sohn fordert meine Aufmerksamkeit noch mehr ein. Alles darf nur ich machen. Manchmal, da sieht er mich einfach nur an. Schaut mir ganz tief in die Augen und lächelt mich an. Manchmal streichelt er mir dabei auch den Arm. Ein wunderschöner Moment und das macht mich einfach nur glücklich. Vielleicht merkt er einfach, das es demnächst anders sein wird. Das wir dann für ein paar Stunden getrennt sein werden. Aber ich werde ihn so lange begleiten, bis er sich sicher und wohl  fühlt in seiner neuen Umgebung. Niemand wird uns hetzen und alles wird nur nach seinem Tempo gehen.




Jetzt wo das Wetter schöner wird, unternehmen wir sehr viel. Das Fahrrad steht nicht mehr still und es geht jeden Tag raus in die Natur. Wälder, Felder und Bauernhöfe werden erkundet. Jeder Grashalm und jedes Tier wird erforscht. Die Zweisamkeit tut uns richtig gut und jeder Moment wird ausgekostet. Wir gehen Hand in Hand über Stock und Stein. Ich trockne seine Tränen und er meine. Wir sind eine Einheit und lernen voreinander. Er zeigt mir wieviel Freude es macht, durch eine Pfütze zu laufen. Wie wunderschön ein Schmetterling ist. Das es egal ist, ob der Boden klebt und der Staub sich Zentimeter hoch stapelt. Es ist egal, wenn nicht immer alles nach Plan läuft. Die Gegenwart, das hier und jetzt zählt. 




Mein "Baby" wird groß und ich bin sehr stolz auf meinen Sohn. Stolz darauf, wie gut er alles meistert. Wie selbständig er geworden ist. Sein Charakter formt sich und ich versuche ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten. Ich muss lernen ihn ein Stück weit los zu lassen. Er soll seine eigenen Erfahrungen machen. Seine Welt erkunden. Mit all seinen sinnen und Möglichkeiten.




Ich habe die zweieinhalb Jahre sehr genossen mit meinem Sohn. Es war die richtige Entscheidung so lange zu warten mit der Kita. Jedes erste mal, habe ich mit erlebt. Sein erstes Lachen, sein erstes weinen, sein erstes Glucksen, sein erstes Schnarchen, sein erstes Schmatzen, sein erstes auf den Bauch drehen, seine ersten krabbeln versuche, seine ersten Schritte in meine Arme, seinen ersten Wutanfall, seinen ersten Kuss, sein erstes Wort, seine erste Umarmung, seinen ersten Zahn. All das und noch vieles mehr durfte ich, seine Mama, als erstes miterleben. Momente die ich nie mehr vergessen werde! Wertvolle Augenblicke die mir keiner mehr nehmen kann. Jetzt bin ich bereit, ihn los zu lassen. Auch wenn es mir bestimmt nicht leicht fallen wird. Aber auch das werden wir gemeinsam schaffen. Ich vertraue meinem Sohn und auch den Erzieherinnen unserer zukünftigen Kita. Insgesamt sehe ich es aber sehr positiv. Sowohl für mich, als auch für meinen Sohn. Während mein Kind gut versorgt ist, werde ich die erste  Zeit für mich nutzen. Ich sehe es als kleines Geschenk an. Seid der Geburt meines Sohnes bin ich 24 Stunden im Einsatz. Was ich von Herzen gerne getan habe. Und auch weiterhin sein werde! Aber diese kleine Auszeit werde ich nutzen, um mal etwas für mich zu tun. Wie z.B. im Bett Frühstück, einfach noch etwas schlafen, mal alleine zur Toilette gehen oder duschen, mich um meinen Blog kümmern, Freunde treffen und solche Sachen halt. Und nach dieser Zeit, wenn ich genug Kraft getankt habe, werde ich wieder halbtags Arbeiten gehen. Darauf freue ich mich am meisten. Manchmal fehlt mir mein Job schon sehr. Ich gehe zwar seid einem Jahr wieder arbeiten, jedoch "nur" zwei Wochenenden im Monat. Das ist wirklich nicht viel. Aber dann kommen mir hin und wieder diese Gedanken in den Kopf. "Werde ich das alles unter einen Hut bekommen?" "Kann ich mir und auch meiner Familie gerecht werden?" Ich weiß es nicht. Die Zeit wird es zeigen und ich bin schon gespannt was uns demnächst alles erwarten wird.

Wie habt Ihr euch gefühlt, als der erste Kita immer näher rückte? 


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