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Freitag, 18. März 2016

Und wie erziehst du?!

Als Mutter muss ich mir schon einiges manchmal anhören, was die Erziehung unseres Sohnes angeht. Wobei die Bezeichnung Erziehung, bei uns nicht ganz zutrifft. Unser Sohn wird nicht Erzogen. Ja, auch mit seinen 2 Jahren darf er schon eigene Entscheidungen treffen. Es sind die kleinen Dinge,die er Entscheiden darf, die für ihn aber von großer Bedeutung sind. Wie zum Beispiel, aus welchem Becher er trinken möchte oder welche Farbe sein Löffel hat, von dem er gerne Essen will. Ich schreibe ihm nicht vor, auf welchem Stuhl er sitzen soll. Er darf sich aussuchen, wer ihn abends ins Bett bringt. Er darf aktiv mit entscheiden und daran werde ich auch fest halten. Niemals werde ihm meinen Willen auf zwängen, nur weil ich manche Dinge gerne anders hätte. Ich Respektiere seine Entscheidungen und unterstütze ihn dabei, wenn es mir möglich ist. Sätze wie " Er hat noch nichts zu wollen/Entscheiden" oder " Du musst das machen, was Mama und Papa sagen" gehen mir gehörig auf die Nerven! Ich verstehe es manchmal einfach nicht, warum Kinder meistens so klein gehalten werden. Warum dürfen sie keine eigene Meinung haben? Oder eigene Entscheidungen treffen? Wie sollen sie denn da gut auf das Erwachsenen Leben vorbereitet werden? Ich lasse meinen Sohn so viel experimentieren, erforschen und "Blödsinn" machen wie er es möchte, solange er nicht ernsthaft in Gefahr ist. Oft bekomme ich dafür ein Augenrollen oder den Satz " Das ist aber nicht gut für dein Kind. Irgendwann tanzt er dir auf der Nase herum". Was viele aber nicht verstehen ist, das mein Sohn mir nicht gehorchen muss! Diese Erziehungsmethode ist für mich ziemlich veraltet und wird bei uns nicht praktiziert! Auch das Nein meines Sohnes wird akzeptiert und respektiert. Wenn er etwas nicht mag, dann ist es okay für mich. Natürlich kommt es darauf an, was es ist. Denn auch hier gibt es nicht nur Freiraum, sondern auch Grenzen und Regeln. Dazu aber später mehr.


Viele bezeichnen meine Erziehung Stil als lasch und inkonsequent. Aber das bin ich ganz und gar nicht. Ich erlaube meinem Sohn viel, damit er seine eigenen Erfahrungen machen kann. Denn nur so bekommt er ein Gespür dafür, was richtig und was falsch ist. Oder was gut für ihn ist oder nicht. Er darf sich ausprobieren und seine Grenzen austesten. Das geht manchmal wirklich an meine Substanz und ist sehr anstrengend, für uns beide. Wir sind zwei vom selben schlag, wie man so schön sagt. Er hat einen genau so großen dickschädel wie ich und möchte oft mit dem Kopf durch die Wand. Momentan ist es so, das mein Sohn wirklich alles austesten möchte. Doch wie oben schon geschrieben, gibt es bei uns durchaus Regeln. Wie zum Beispiel, mein Sohn geht mit mir an der Hand, wenn wir an viel befahren Straßen lang gehen. Dies akzeptiert er nun nicht mehr und möchte dies alleine tuen. Da mir das aber wirklich zu riskant ist, gibt es da nichts zu verhandeln. Mein Sohn ist mittlerweile so blitzschnell, das ich manchmal gar nicht so schnell reagieren kann. Und damit kein größeres Unglück passiert, ist das eine Regel für ihn. Manchmal dauert es bis zu einer Stunde, bis er aufgibt und mir seine Hand reicht. Und diese Szenen sind bei uns mittlerweile an der Tagesordnung. 


Eine weitere Regel wäre, ich dulde keine Gewalt. Weder gegen Mensch noch Tier. Es wird nicht geschlagen, gebissen, gekratzt oder etwas mutwillig zerstört. Da muss ich sagen, das dies bisher selten vor kam. Die letzte Regel ist, wir respektieren uns und unsere Meinungen! Auch mein Sohn muss mal ein Nein akzeptieren. Es geht nicht immer alles nach seinem Tempo, denn wir als Eltern haben auch Bedürfnisse und Wünsche die er respektieren muss. Wie ihr seht, sind es nicht viele Regeln, aber für mich sind es die Wichtigsten. Ich möchte zum Schluss noch eines sagen, dies ist nur meine persönliche Meinung und " Erziehungs Stil". Das heißt nicht, das andere Mütter besser oder schlechter sind, was die Erziehung angeht. Ich weiß das dies immer wieder ein heikles Thema ist und die Meinungen da weit auseinander gehen. Jeder von uns hat andere Werte und Vorstellungen davon, seine Kinder zu erziehen.




Was sind denn eure Werte und Vorstellungen, bei der Erziehung? Müsst ihr euren Erziehungs Stil auch oft vor anderen erklären/rechtfertigen? 

3 Kommentare:

  1. Bei uns wird ebenfalls nicht erzogen, in dem Sinne. Und Gewalt geht natürlich auch nicht. Gegenseitiger Respekt ist unglaublich wichtig, schön dass das mittlerweile so weite Kreise zieht :)
    Liebe Grüße

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  2. Auch ich "kümmere" mich nicht viel um Erziehung. Ihr macht das spitze. Wenn ich das so lese, könnte ich fast noch mehr Grenzen setzen. Ich bin alleinerziehend und tue mich manchmal schwer, die Grenze zwischen Raufen und Kräftemessen im noch liebevollen Bereich zu erkennen und zu unterstreichen und so kommt es schon auch mal vor, dass mein fünfjähriger von hinten anrennt und mich nach seiner Auffassung im Spiel umrennt, während es mich kein Spiel mehr ist.

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